Die Arbeit des Instituts
Kochkunst
- Dies bewußt zu machen ist eine der Aufgaben des Instituts. Das geschieht mit allen Mitteln der Öffentlichkeitsarbeit, in Vorträgen, Seminaren, in Publikationen und deren Förderung.
- Das Institut will helfen, Kochkunst als eigenständige Kunstgattung zu etablieren und in kulturelle Einrichtungen (Akademien, Museen usw.) einzuführen. Dazu stellt das Institut entsprechende Vernetzungen zwi-schen bestehenden Kunstgattungen, Künstlern, Köchen und Wissen-schaften (z.B. Kunstgeschichte, Ernährungswissenschaften) her und betreibt Lobbyarbeit.
- Das Institut vergibt Forschungsaufträge oder stellt für eigene Forschung Mitarbeiter ein. Es wird der Status eines An-Institutes angestrebt und/ oder die Gründung einer (eventuell privaten) Hochschule nach italieni-schem, französischem und US-amerikanischem Vorbild.
- Auch Kochkunst im engeren Sinn soll gefördert werden: in Workshops, durch handwerkliche Unterweisung u.ä. Das Institut unterrichtet gastro-nomischen Nachwuchs (Berufsschulklassen) kulturgeschichtlich und darf zur höher qualifizierenden Ausbildung Küchen und Restaurants als Mittel zum Zweck betreiben. Dabei dient als Vorbild das berühmte CIA = Culinary Institute of Amerika.
- Regionale Koch- und Eßgewohnheiten (Sitten) sollen wiederentdeckt oder bewahrt, erforscht und gepflegt werden. Es soll ihnen mehr als nur Existenzrecht verschafft werden, nämlich Bewußtsein und damit jene Anerkennung und Geltung dafür, daß sie allein doch den Nährboden für jene Originalität und Kreativität in den gegenwärtigen Küchen bieten, der für Unverwechselbarkeit in einer sich auch auf den Tellern etablierenden Globalisierung sorgt.
- Das Institut baut eine Bibliothek auf, erarbeitet ein Kulinarisches Lexikon, zeichnet Köche und Künstler aus und macht besondere Leistungen bekannt.
- In Anlehnung an das CIA und gleichzeitig zum Unterschied führt das Institut das Adjektiv deutsch im Namen. Zudem wird es bundesweit aktiv sein (gerade auch im Sinne von Ziffer 4).
Lebenskunst
Lebenskunst beinhaltet nicht nur mit Kochkultur verwandte Themen wie Tafelkunst und Weinkultur. Hauptgegenstand ist der gute Geschmack konkret, aber vor allem metaphorisch. Dafür wurde nicht zufällig ein Be-griff aus der Eßkultur gewählt. Er ist kein schnelles Produkt von Zeitgeist und Konsum, sondern sollte einer ganzheitlichen Geistes- und Lebenshal-tung entspringen.
Ähnlich dem Bauhaus oder der Gründeridee der Deutschen Werkstätten Hellerau zielt dieser Teil der Institutsarbeit darauf ab, in einer verflachenden Zeit des Lifestyle diesen „guten Geschmack“ neu zu beschreiben, zu entwickeln und zu kultivieren. Dies geschieht seinem Wesen nach als philosophischer Ansatz: Geschichtliche Betrachtungen und die Entwicklung von Theorie zum Thema sollen in einen gesellschaftlichen Diskurs überführt werden.